Historische Entwicklung der Wirtschaft

Seit Jahrhunderten hat in Cronenberg die Eisenverarbeitung (ausgehend von Eisenerzvorkommen, Holzreichtum und Wasserkraft – ermöglicht durch Niederschläge und eine gefällereiche Landschaft) eine hohe Bedeutung. Schon früh wurden Eisenerze mit Hilfe von Holzkohle und Sauerstoffzufuhr vor allem in sogenannten Rennöfen erschmolzen. Dies hat sich in Straßennamen erhalten: Schorfer Straße (von „schürfen“), An der Hütte, Am Hütter Busch und Hütter Straße von „verhütten“. Die lokalen Erzfunde wurden zunehmend durch Einfuhr aus dem Siegerland ersetzt, als die Vorkommen zu unergiebig wurden. An die Verhüttung schloss sich die Weiterverarbeitung in häufig mit Wasserkraft angetriebenen Schmieden und Schleifbetrieben („Schleifkotten“) an.

Lange Zeit lag der Schwerpunkt auf der Herstellung von Sensen; für das Gebiet der Ämter Elberfeld, Beyenburg und Bornefeld besaß man seit dem 16. Jahrhundert ein Schmiedeprivileg (= Monopol). Auch das Zunftgericht hatte seinen Sitz in Cronenberg.

Das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts existierende Zunftwesen erwies sich jedoch immer deutlicher als Hemmnis für den technischen Fortschritt. So war etwa zeitweise das Schmieden mit Hilfe von Wasserhämmern verboten, was gegenüber Betrieben in der benachbarten Grafschaft Mark ein deutlicher Produktivitätsnachteil war. Das Sensengewerbe nahm an Bedeutung ab und der Schwerpunkt der Produktion verlagerte sich auf andere, nicht den Zunftregeln unterliegende Produkte wie Werkzeuge und Kleineisenwaren (Nägel, Pfannen etc.). 1861 kamen auf 777 Wohnhäuser „349 Fabriken und einzeln stehende Schmieden“ (Holtmanns, S. 78). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Industriebetriebe der Metallverarbeitung. 1928 hatte Cronenberg 221 metallverarbeitende Unternehmen mit 3821 Personen. Das waren ca. 80 % aller Beschäftigten.